Im brasilianischen Bundesstaat Bahia soll ein neuer Windpark mit 554 MW Leistung gebaut werden. Dieses Projekt mit dem Namen Babilonia wird von einem Joint Venture erarbeitet, das eigens für diesen Zweck gegründet wurde. Dafür haben sich der Stahlhersteller ArcelorMittal Brazil und Casa dos Ventos, ein Projektentwickler und -betreiber für erneuerbare Energien, zusammengeschlossen.
Im Rahmen dieses Gemeinschaftsunternehmens hält ArcelorMittal Brazil eine Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 55 Prozent und Casa dos Ventos die übrigen 45 Prozent. „Unser Vorhaben schont nicht nur das Klima, sondern ist auch im finanziellen und operativen Hinblick sinnvoll. Wir sorgen damit für niedrigere Stromkosten, Energiesicherheit für unser brasilianisches Geschäft und beständige, attraktive langfristige Erträge,“ erklärt Aditya Mittal, Vorstandsvorsitzender von ArcelorMittal.
Kapazitätsausbau und Wachstum in Brasilien
Das Babilonia-Projekt ergänzt das organische Wachstum im Downstream-Geschäft von ArcelorMittal in Brasilien sowie seinen Erwerb von Companhia Siderúrgica do Pecém (CSP) im März 2023. CSP ist nicht nur ein Hersteller hochwertiger Brammen, sondern bietet darüber hinaus Wachstumspotenzial für neue Stahl- (einschließlich DRI-), Walz- und Veredelungsanlagen. „Die Ausbaupläne werden automatisch dazu führen, dass unser Energiebedarf steigt. Mit diesem Projekt bereiten wir uns auf die Zukunft vor, indem wir unseren Energiebedarf langfristig sichern – sowohl verantwortungsvoll und nachhaltig als auch kosteneffizient“, fügt Jefferson de Paula, Vorstandsmitglied von ArcelorMittal Brazil, hinzu.
Das Babilonia-Projekt
Der Standort des Babilonia-Projekts wurde aufgrund prognostizierter Lastfaktoren mit hoher Kapazität, infrastruktureller Aspekte und kurzer Entfernung zum nationalen Stromnetz ausgewählt. Darüber hinaus floss die Möglichkeit, die Solarstromkapazität um ca. 100 MW zu erweitern, in die Entscheidung ein. Nach Beginn der Bauarbeiten voraussichtlich bis Jahresende ist die Inbetriebnahme des Windparks für das Jahr 2025 vorgesehen. Bis 2030 wird der Park schätzungsweise rund 38 Prozent des Energiebedarfs von ArcelorMittal Brazil decken. Die Versorgung wird durch einen Energiebeschaffungsvertrag zwischen ArcelorMittal Brazil und dem JV mit einer Laufzeit von 20 Jahren sichergestellt.
Partnerschaften für grüne Energien
Dieses Windparkprojekt in Brasilien ist bereits die dritte internationale Partnerschaft für grüne Energien, die ArcelorMittal seit dem Jahr 2022 eingegangen ist: Mit der Greenko-Gruppe in Indien besteht eine Partnerschaft für die Erarbeitung eines Solar- und Windenergieprojekts mit 975 MW Leistung zur Versorgung von AM/NS India, das Stahlbau-Joint Venture von ArcelorMittal India, und in Argentinien besteht eine Partnerschaft mit PCR für ein Solar- und Windenergieprojekt, das über 30 Prozent des lokalen Strombedarfs von ArcelorMittal decken soll.
Mit großen Schritten zu den Klimazielen
Aditya Mittal erläutert dieses Projekt weiter: „Durch die Zusammenarbeit mit einem renommierten Energiewendeunternehmen wie Casa dos Ventos profitieren wir von dem brasilianischen Klima, das für die Gewinnung erneuerbarer Energien überaus günstig ist, und kommen so mit großen Schritten unseren Klimazielen näher.“ In seinem zweiten Climate Action Report (CAR2) definiert ArcelorMittal sein neues konzernweites Ziel bis 2030: eine Senkung seiner CO2-Emissionen in Scope 1 und 2 im Vergleich zum Stand von 2018 um 25 Prozent.