Das globale Bergbauunternehmen Vale und das in Frankreich ansässige auf nachhaltige Eisen- und Stahlherstellung ausgerichtete Konsortium GravitHy werden im Rahmen eines Memorandum of Understanding (MoU) den möglichen Bau einer Eisenerz-Brikettieranlage evaluieren. Angedachter Standort ist Fos-sur-Mer in Frankreich, wo GravitHy aktuell den Bau einer Direktreduktionsanlage auf Wasserstoffbasis plant.
Eisenerzbriketts speziell für die Direktreduktion
Vale hat eine neue Sorte von Eisenerzbriketts für den Einsatz in Direktreduktionsanlagen entwickelt, die in Tests teilweise bessere Eigenschaften aufwiesen als Eisenerzpellets. Im Hinblick auf die Senkung der Scope 1- und Scope 2-Emissionen ist zum Beispiel der – im Vergleich zur Pelletherstellung – um 80-Prozent geringere CO2-Ausstoß bei der Produktion ein sehr wichtiger Aspekt.
Die durchgeführten Tests zeigten außerdem, dass der Metallisierungsgrad der Briketts den Pellets in nichts nachsteht. In einem Fall wurde bei den Briketts sogar ein höherer Metallisierungsgrad nachgewiesen. Die Briketts haben sich in den Tests außerdem als stabiler erwiesen. Die sich hierdurch ergebenden geringeren Feinanteile im Einsatzmaterial können zu einer besseren Durchgasung bei der Direktreduktion führen und so auch zu geringerem Brennstoffbedarf beitragen.
Fos-sur-Mer als möglicher Standort für Eisenerz-Brikettieranlage
Diese und weitere Aspekte werden von Vale und GravitHy im Rahmen des MoU näher betrachtet und in die Investitionsentscheidung über den möglichen Bau einer Brikettieranlage in Fos-sur-Mer einfließen. Diese Anlage würde das Einsatzmaterial für die am selben Standort entstehende Direktreduktionsanlage liefern. Der Bau der für eine Jahreskapazität von 2 Mio. Tonnen ausgelegte Direktreduktionsanlage soll 2024 beginnen. Der Produktionsstart ist für 2027 geplant. Mit dem Bau dieser Direktreduktionsanlage auf Wasserstoffbasis leistet GravitHy einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Stahlherstellung.
Über GravitHy
GravitHy ist ein 2022 gebildetes Konsortium, das sechs Unternehmen aus sich ergänzenden Branchen umfasst: EIT InnoEnergy, ein mit EU-Mitteln gefördertes Innovationsunternehmen für grüne Energien; den globalen Energieversorger Engie; den Wasserstoffbrennzellen-Hersteller Plug; den Automobilzulieferer Forvia; den Immobilienkonzern IDEC sowie Primetals Technologies, Anlagenbauer für die Metallindustrie.