SSAB baut neues Elektrostahlwerk und schließt Hochofenanlage
Graphische Darstellung de neuen Elektrostahlwerks in Luleå. Bild:SSAB
Der schwedische Stahlerzeuger SSAB baut ein neues Elektrostahlwerk am Standort Luleå. Die Hochöfen werden stillgelegt. Die Inbetriebnahme des neuen Werks ist für Ende 2028 geplant, die volle Kapazität soll ein Jahr später erreicht werden.
Das neue Werk in Luleå werde eine Kapazität von 2,5 Mio. Tonnen/Jahr haben und aus zwei Elektrolichtbogenöfen, einer fortschrittlichen Sekundärmetallurgie, einem Direktwalzwerk zur Herstellung von SSAB-Spezialprodukten und einem Kaltwalzkomplex bestehen. Im Kundenfokus ist das Mobilitätssegment mit einem breiteren Angebot an Premiumprodukten. Das neue Werk werde mit einer Mischung aus CO2-neutralem Eisenschwamm aus der Hybrit-Demonstrationsanlage in Gällivare und recyceltem Schrott versorgt. „Die Umstellung von Luleå ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur fossilfreien Stahlproduktion. Wir werden 7 % der schwedischen Kohlendioxidemissionen einsparen, unsere Wettbewerbsposition stärken und Arbeitsplätze durch die kosteneffizienteste und nachhaltigste Bandproduktion in Europa sichern“, sagt Martin Lindqvist, Präsident und CEO von SSAB. Die Gesamtinvestition für das Ministahlwerk wird auf 4,5 Mrd. EUR einschließlich unvorhergesehener Ausgaben geschätzt. Durch die Investition in neue Technologien vermeide SSAB Investitionen in bestehende Anlagen und Ausrüstungen in Höhe von 2 Milliarden Euro in den nächsten 10 Jahren. Es sei geplant, die Investition aus dem eigenen Cashflow und im Rahmen der finanziellen Ziele von SSAB zu finanzieren. Die Investition werde zu einer erheblichen Wertschöpfung führen. Im Vergleich zur derzeitigen Anlage wird die jährliche EBITDA-Verbesserung bei den derzeitigen Rohstoffprognosen auf mehr als 5 Mrd. SEK/Jahr geschätzt. Das neue Elektrostahlwerk werde eine bessere Kostenposition mit niedrigeren Fixkosten, höherer Effizienz, kürzeren Durchlaufzeiten und wegfallenden CO2-Kosten aufweisen. Das Walzwerkskonzept sieht eine Produktionssteigerung von 0,5 Mio. t/Jahr und eine Verbesserung des Produktmixes vor, indem der Anteil an Spezial- und Premiumstahlsorten um 1 Mio. t/Jahr erhöht wird. SSAB hatte bereits 2023 bekanntgegeben, das Stahlwerk in Oxelösund auf kohlendioxidneutrale Produktion umzustellen und damit die CO2-Emissionen Schwedens um 3 % zu senken. Als dritter Schritt sei eine Umstellung des Stahlwerk in Raahe, Finnland, geplant. Der Zeitplan für das Projekt hänge von der Finanzierungs- und Ausführungskapazität von SSAB sowie von den Erkenntnissen aus dem Luleå-Projekt ab. Quelle: SSAB