Grüne Hütte danke Wasserstoff: 2027 soll im Stahlwerk Dillinger Hütte die Produktion von CO2-reduziertem Stahl starten. Bild: Dillinger
Grenzüberschreitendes Wasserstoffnetz soll ab 2027 den Stahlstandort Dillingen mit Wasserstoff für die Produktion von CO2-reduziertem Stahl versorgen.
Die Unternehmen Creos Deutschland Wasserstoff, GRTgaz aus Frankreich und die Rogesa Roheisengesellschaft Saar der Stahlunternehmen Dillinger Hütte und Saarstahl haben mit der Vertragsunterzeichnung den Grundstein für den Aufbau des grenzüberschreitenden Wasserstoffnetzes mosaHYc gelegt, das 2027 in Betrieb gehen soll. Das Wasserstoffnetz soll den Transport von Wasserstoff zum Stahlstandort Dillingen gewährleisten, damit dort die Produktion von CO2-reduziertem Stahl (Dekarbonisierungsprojekt Power4Steel) starten kann. „Gemeinsam läuten wir eine neue Ära für die Großregion ein: Die Produktion von Stahl wird klimaneutral, und die Gasnetze beginnen ihre Transformation für den Transport von Wasserstoff. Wir sind stolz darauf, mit unseren Projekten diese Transformation wesentlich mitzugestalten", betonen Frank Gawantka, Geschäftsführer der Creos Deutschland, Jonathan Weber, Geschäftsführer der Stahl-Holding-Saar, und Sandrine Meunier, Vorstandsvorsitzende der GRTgaz. GRTgaz und die Creos Deutschland wollen insgesamt 110 Millionen Euro in den Aufbau des Wasserstoffnetzes investieren. Auf französischer Seite belaufen sich die Kosten auf 40 Millionen Euro, auf deutscher Seite liegen sie bei 70 Millionen Euro. Auf französischer Seite wird mosaHYc im Rahmen des Programms France Relance unter der Leitung der französischen Umweltagentur ADEME unterstützt. Die Umsetzung des Projekts auf deutscher Seite stehe und falle mit dem noch ausstehenden IPCEI-Förderbescheid des Bundes und der darauf beruhenden endgültigen Investitionsentscheidung, wie die SHS – Stahl-Holding Saar mitteilt. Die Inbetriebnahme des Wasserstoffnetzes und der neuen Stahlproduktionsanlagen ist für 2027 geplant. Im Projekt mosaHYc strukturieren die beteiligten Netzbetreiber 90 km des Gasnetzes um: Rund 70 km bestehende und zum Teil außer Betrieb befindliche Gas-Leitungen werden für den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt und durch den Neubau von rund 20 km auf saarländischer Seite zu einem ersten Inselnetz zwischen Deutschland und Frankreich ergänzt. Das Inselnetz wird den ersten Großverbraucher - die Rogesa am Stahlstandort Dillingen - mit den Wasserstoffproduzenten entlang der Trasse verbinden, die durch Völklingen, Saint-Avold, Carling, Bouzonville, Perl (an der luxemburgischen Grenze), Saarlouis und Dillingen verläuft. Die Leitung werde jährlich bis zu 50.000 Tonnen Wasserstoff zum Standort des Stahlproduzenten transportieren, wo dieser in der Produktion von CO2-reduziertem Stahl (Projekt Power4Steel) zum Einsatz kommt. Quelle: SHS – Stahl-Holding Saar