Thyssenkrupp steel Duisburg: Europas größter Stahlstandort reduziert die Produktionskapazität. Bild: thyssenkrupp steel
Kern der Neuaufstellung ist die Reduzierung der Stahlproduktionskapazität in Duisburg von 11,5 Mio. auf 9 bis 9,5 Mio. Tonnen pro Jahr. Die Konzentration auf Premiumgüten sowie dünnere und festere Materialien soll beibehalten werden, Themen wie Energiewende und Elektromobilität blieben ebenfalls im Fokus.
Mit der geplanten Neuaufstellung reagiere Deutschlands größtes Stahlunternehmen einerseits auf die anhaltend schwache Konjunktur, vor allem aber auf mittel- und langfristig fundamentale strukturelle Veränderungen auf dem europäischen Stahlmarkt und in entscheidenden Kunden- und Zielmärkten. Dazu gehören laut thyssenkrupp u. a. - vor allem in Deutschland - die hohen und durch klimapolitische Zielsetzungen weiter steigenden Energiekosten sowie ein „ungebremst steigender Importdruck, überwiegend aus Asien“, und eine sich weiterhin verschlechternde Handelsbilanz Stahl, die in Summe zu einer verminderten Branchen-Wettbewerbsfähigkeit führten. Thyssenkrupp Steel habe diese Faktoren in einer detaillierten Analyse bewertet, gestützt durch ein unabhängiges externes Gutachten. Im Ergebnis werden auch in der Zukunft Versandmengen auf dem Niveau der vergangenen Jahre erwartet. Im Vergleich dazu sei die heute noch installierte Gesamtproduktionskapazität deutlich zu hoch und das gesamte Produktionsnetzwerk daher strukturell unterausgelastet. Die geplante Absenkung der Produktionskapazitäten wird zu einer Konsolidierung der Rohstahlkapazitäten in Duisburg führen. Mit diesen Maßnahmen werde auch ein noch nicht bezifferbarer Abbau von Arbeitsplätzen verbunden sein, der auch die nachgelagerten Weiterverarbeitungsstufen sowie die Verwaltungs- und Dienstleistungsbereiche betreffen werde. Die vorgesehenen Maßnahmen sind laut Unternehmen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Duisburg zwingend notwendig. Keine Änderungen werde es an der bereits eingeleiteten Umsetzung der grünen Transformation geben. Der Bau der ersten Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg wird weiter wie geplant umgesetzt, mit Unterstützung durch die dafür von Bund und Land freigegebenen Fördermittel, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem ambitionierten Hochlauf des Wasserstoffbetriebs der Anlage stehen. Auch die Zielsetzung, bis spätestens 2045 vollständig klimaneutral zu produzieren, bleibe uneingeschränkt bestehen. Quelle: thyssenkrupp steel