Wärmenutzung aus Kühlwasser der Stahlproduktion bei voestalpine
Kontiglühe 2: Bei Temperaturen bis 1000 °C wird das Stahlband durch einen extrem langen Ofen geführt. Das Wasser der Kühlung wird wie bei der Feuerverzinkungsanlage genutzt. Bild: voestalpine
Bis 2035 CO2-neutral zu sein, ist eine zentrale Mission der Metal Forming Division der voestalpine. Das Heizen und Klimatisieren der Produktion und Administration bei voestalpine Automotive Components Linz über Abwärmenutzung und Wärmepumpe trägt bereits dazu bei.
Die gesamte Metal Forming Division der voestalpine, zu der auch die voestalpine Automotive Components Linz zählt, verfolgt die Mission bis 2035 CO₂-neutral zu sein, wie der technische Leiter Gerhard Giesauer erläutert. Aktuell seien bereits hunderte Projekte in Umsetzung. Manches sei schon erreicht, vieles liege noch vor dem Unternehmen. Mit dem Ausstieg aus der fossilen Energie zur Beheizung der Gebäude bei voestalpine Automotive Components Linz sei die Division dem Ziel ein Stück näher gerückt. Voestalpine Automotive Components Linz ist mit zwei Werken in Linz der weltgrößte Einzelstandort zur Fertigung von Tailor Welded Blanks. Rund 270 Menschen arbeiten in der Produktion und in den Büros, die bisher mit Gas beheizt wurden. Direkter Nachbar ist das Stahlwerk, in dem voestalpine Qualitätsstähle produziert. Die Idee sei gewesen, die thermische Energie des Kühlwassers aus der Stahlproduktion mittels Wärmepumpe nutzbar zu machen. „Dadurch können wir Erdgas als Energiequelle zu 100% ersetzen und auch den Energiebedarf der Hallenkühlung deutlich reduzieren“, erläutert Giesauer. Konkret nutze die Division das Kühlwasser aus der Kontiglühe 2 und der Feuerverzinkungsanlage 5, wie Projektleiter Christian Sittenthaler ergänzt. Dieses werde in einem von den Gebäuden nicht weit entfernt liegenden Kanal abgeführt. Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass die Restwärme dieser Ressource ausreicht, um den Heizenergiebedarf von Werk 1 zu decken. „Daraufhin nahmen wir das innovative Wärmeversorgungskonzept in Angriff. Der bautechnische Kern bestand darin, knapp 180m Wärmetauscher in den Kühlwasserkanal zu setzen. Um das zu ermöglichen, wurde für wenige Tage ein Bypass für den Kühlwasserkanal geschaffen“, sagt Sittenthaler. Den Grünstrom zum Betrieb der Wärmpumpen erzeugt das Unternehmen selbst mit einer hauseigenen Photovoltaikanlagen. Die Überschüsse der PV-Anlagen könnten auf das Projekt angerechnet werden, zusätzlichen Fremdstrom werde nicht benötigt. Quelle: voestalpine