Verde Magnesium wird vorläufig der einzige Produzent von metallischem Magnesium (Mg) in der EU sein. Das Unternehmen will bis 2025 die Produktion aufnehmen. Bild: Verde
Um der Abhängigkeit der Europäischen Union von China entgegenzuwirken, nimmt Rumänien eine Magnesiummine wieder in Betrieb. Die Lizenz erhielt das Unternehmen Verde Magnesium. Bislang wird 90 % des von der EU verbrauchten Magnesiums aus China importiert.
Zum ersten Mal seit zehn Jahren wird eine neue Magnesiummine in Europa eröffnet, und zwar in Rumänien, wie die britische Financial Times (FT) berichtet. Die Lizernz zum Abbau erteilten die rumänischen Behörden Mitte April dem Bergbauunternehmen Verde Magnesium mit Sitz in Bukarest, das dem US-Investmentfonds Amerocap gehört. Verde Magnesium, so schreibt die FT, plant 1 Milliarde Dollar in eine stillgelegte Magnesiummine in der Nähe der Großstadt Oradea am Rand der ungarischen Tiefebene zu investieren. Errichtet werden sollen auch Verarbeitungsanlagen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden und auch Aluminium recyceln. Die Europäische Union (EU) deckt zur Zeit mehr als 90 % ihres Magnesiumbedarf mit Importen aus China. Magnesiumlegierungen sind die leichtesten metallischen Konstruktionsmaterialien und strategischer Werkstoff in der Luft- und Raumfahrt, sowie in geringerem Umfang der Automobilindustrie. Das Leichtmetall ist auch ein unerlässlicher Bestandteil für die Herstellung von leichten Aluminiumlegierungen, die in Fahrzeugen und Verpackungen verwendet werden. Magnesium wurde wie auch seltene Erden von der EU als kritische Rohstoffe deklariert, die Grundlage für eine Reihe wichtiger Produkte und Technologien sind, um die Union bei der Verringerung der CO2-Emissionen zu unterstützen. Im März 2023 stellte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Plan vor, um die Abhängigkeit der EU von Rohstoffen für die Technologieindustrie zu verringern. Im Wesentlichen forderte die Europäische Kommission, dass mehr Mineralien und Erze in der Europäischen Union abgebaut und nicht aus China importiert werden sollten. Das Gesetz über kritische Rohstoffe sieht eine Sonderbehandlung für Projekte vor, die als „strategisch“ eingestuft werden. So hat die EU Kommission die Wiederaufnahme der Magnesiumproduktion in Ländern wie Rumänien und Bosnien beschlossen, während das Metall auch aus Bergbauabfällen in Spanien und Finnland gewonnen werden könnte. Verde will in Rumänien will bis Ende 2027 mit der Produktion beginnen und 90 000 Tonnen pro Jahr erreichen, was 50 % des EU-Bedarfs oder 9 % der weltweiten Produktion entspricht. Quelle: FT, EU, TVRinfo