Sieben Projekte für erneuerbaren Wasserstoff in Europa erhalten von der EU-Kommission rund 720 Mio. Euro Fördermittel. Ausgewählt wurden die sieben Projekte im Rahmen der ersten Ausschreibung der Europäischen Wasserstoffbank. Die Mittel für die Auktion stammen aus den Einnahmen des EU-Emissionshandelssystems.
Die ausgewählten Unternehmen wollen erneuerbaren Wasserstoff in Europa erzeugen und werden dafür eine Subvention erhalten, um die Preisdifferenz zwischen ihren Produktionskosten und dem Marktpreis für Wasserstoff zu überbrücken, der derzeit von nicht erneuerbaren Erzeugern angetrieben wird. Die Europäische Wasserstoffbank will damit zum Ausbau umweltfreundlicherer Kraftstoffe beitragen um die Dekarbonisierung der europäischen Industrie voranzubringen. Der erzeugte erneuerbare Wasserstoff wird in Sektoren wie Stahl, Chemikalien, Seeverkehr und Düngemitteln eingesetzt werden.
Bei der Auktion gingen insgesamt 132 Gebote ein. Die erfolgreichen Bieter planen, über zehn Jahre hinweg 1,58 Mio. Tonnen erneuerbaren Wasserstoffs zu erzeugen, wodurch mehr als 10 Mio. Tonnen CO2- Emissionen vermieden werden. Die ausgewählten Projekte befinden sich in vier europäischen Ländern. Sie reichten Gebote zwischen 0,37 Euro und 0,48 uro je Kilogramm erzeugten erneuerbaren Wasserstoffs ein und erfüllten auch die übrigen Qualifikationsanforderungen. Der Zuschuss für die sieben Projekte beträgt zwischen 8 Mio. EUR und 245 Mio. Euro. Die sieben ausgewählten Projekte stammen aus Finnland (eNRG Lathi), Spanien (El Alamillo H2, Hysencia und Catalina), Portugal (Grey2green-II und MP2X) sowie Norwegen (Skiga).
Darüber hinaus hat Deutschland im Rahmen des neuen Mechanismus „Auctions as-a-service“ nationale Mittel in Höhe von 350 Mio. Euro für die am höchsten eingestuften Projekte in Deutschland bereitgestellt, die nicht für eine Förderung auf EU-Ebene in Frage kamen, aber die Förderkriterien erfüllen. Die deutschen Behörden werden die erfolgreichen Projekte auswählen und bekanntgeben. Die Regelung „Auctions as-a-service“ steht allen Mitgliedstaaten offen und ermöglicht es ihnen, von der Auktionsplattform auf EU-Ebene zu profitieren und nationale Mittel für zusätzliche Projekte zu vergeben. Die Kommission fordert die anderen Mitgliedstaaten auf, diese Dienstleistung für künftige Auktionen in Anspruch zu nehmen.
Die ausgewählten Projekte müssen innerhalb von höchstens fünf Jahren nach Unterzeichnung der Finanzhilfevereinbarung mit der Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff beginnen. Sie erhalten die gewährte Festprämie für bis zu zehn Jahre für die zertifizierte und überprüfte Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff. Die Kommission plant, bis Ende dieses Jahres eine zweite Auktion der Europäischen Wasserstoffbank einzuleiten.
Der Innovationsfonds ist das größte Finanzierungsprogramm der EU für die Einführung innovativer Netto-Null-Technologien mit einem geschätzten Budget von 40 Mrd. Euro aus den Einnahmen aus der Versteigerung von Zertifikaten im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems zwischen 2020 und 2030. Die Europäische Wasserstoffbank ist eine Initiative zur Erleichterung der heimischen Erzeugung und Einfuhr von erneuerbarem Wasserstoff in der EU. Ziel ist es, private Investitionen in der EU und in Drittländern zu mobilisieren, indem Investitionsherausforderungen angegangen, die Finanzierungslücke geschlossen und die künftige Versorgung der Verbraucher mit erneuerbarem Wasserstoff vernetzt wird.
Bei dieser ersten Auktion der Europäischen Wasserstoffbank gingen 132 Gebote aus 17 europäischen Ländern ein, die mehr als das 15fache der verfügbaren Mittel in Höhe von 800 Mio. Euro beantragten. 119 Vorschläge wurden für förderfähig und zulässig befunden und anschließend entsprechend ihrem Angebotspreis eingestuft und von der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) bewertet. Die eingereichten Angebote lagen zwischen 0,37 Euro und 4,5 Euro je Kilogramm erzeugten erneuerbaren Wasserstoffs.
Quelle: EU